Pfahl

Pfahl

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Pfahl [pf̮a:l], der; -[e]s, Pfähle ['pf̮ɛ:lə]:
dicke Stange, die meist an einem Ende zugespitzt ist und die in den Boden eingerammt wird:
ein morscher, abgebrochener Pfahl; er hat die Ziege an einen Pfahl gebunden.
Syn.: Pflock, Pfosten.
Zus.: Grenzpfahl, Zaunpfahl.

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Pfahl 〈m. 1u
1. unten zugespitzter, dicker Stab od. Balken
2. 〈Her.〉 senkrecht über die Mitte des Schildes gezogener Streifen
● ein \Pfahl im Fleische 〈fig.〉 etwas Peinigendes, Quälendes, großes Ärgernis; in seinen vier Pfählen 〈fig.; veraltetzu Hause [<ahd. pfal, engl. pole <lat. palus „Pfahl“; verwandt mit Palisade]

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Pfahl , der; -[e]s, Pfähle [mhd., ahd. pfāl < lat. palus]:
1. langes rundes od. kantiges Bauteil aus Holz, Stahl od. Beton, das meist an einem Ende zugespitzt ist:
ein morscher P.;
Pfähle einschlagen, einrammen;
der Bau ruht auf Pfählen;
ein P. im Fleische (etw. [körperlich od. seelisch] Peinigendes, was einen nicht zur Ruhe kommen lässt; nach 2. Kor. 12, 7).
2. (Heraldik) senkrechter Streifen von abweichender Farbe in der Mitte eines Wappenschildes.

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I
Pfahl,
 
1) Bautechnik: ganz oder teilweise im Boden eingebautes stabartiges Konstruktionselement, über das Bauwerkslasten durch Spitzendruck oder Mantelreibung in den Baugrund übertragen werden. Pfähle werden häufig für Tiefgründungen (Gründung), für Ortswände (Stütz-, Dichtungs- und Tragwände, die direkt an der Verwendungsstelle hergestellt werden), für Verankerungen sowie für Dalben, Leitwerke u. a. im Wasserbau angewendet.
 
 2) Heraldik: ein in der Schildmitte liegender senkrechter Streifen, in der Regel 2/7, vielfach aber auch 1/3 der Schildbreite.
 
II
Pfahl,
 
riffartig aus umgebenden Gneisen und Graniten herausgewitterte, wahrscheinlich aus heißer wässeriger Lösung ausgeschiedene Quarzausfüllung eines geradlinigen tektonischen Kluftsystems im Bayerischen und Oberpfälzer Wald; Nachbargestein tektonisch stark beansprucht (Breccie, zum Teil als »Pfahlschiefer« ausgebildet); auf etwa 150 km von Freyung bis Schwarzenfeld (bei Schwandorf) zu verfolgen, maximal bis 120 m breit; ähnlich der Böhmische Pfahl zwischen Furth i. Wald und Tachau. Der Quarz wurde früher als Straßenschotter, zur Herstellung von Ferrosilicium, Auskleidungen von Elektroschmelzöfen u. a. verwendet.
 

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Pfahl, der; -[e]s, Pfähle [mhd., ahd. pfāl < lat. palus]: 1. langes rundes od. kantiges Bauteil aus Holz, Stahl od. Beton, das meist an einem Ende zugespitzt ist: ein morscher, abgebrochener P.; Pfähle einschlagen, einrammen, in den Boden treiben; die Ziege an einem P. festbinden; der Bau ruht auf Pfählen; *ein P. im Fleische (etw. [körperlich od. seelisch] Peinigendes, was einen nicht zur Ruhe kommen lässt; nach 2. Kor. 12, 7); die eigenen vier Pfähle (seltener; ↑Wand 1 a). 2. (Heraldik) senkrechter Streifen von abweichender Farbe in der Mitte eines Wappenschildes.

Universal-Lexikon. 2012.

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